Appetenz / Appetenzverhalten:
Die Suche nach dem auslösenden Reiz. Meist in Verbindung mit Jagdverhalten genannt. Hunde mit gesteigertem Appetenzverhalten im Jagdbereich sind über lange Zeiträume hinweg sehr aufmerksam bis angespannt damit beschäftigt, die Umgebung "abzuscannen" um beim kleinsten erkennbaren Reiz zu starten und zumindestens Teile einer Jagdsequenz abzuspulen. ( Losrennen / Hetzen).
B.A.R.F.
Biologisch artgerechte Rohfütterung.
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depriviert:
Reizarm. In Hundekreisen wird dieser Begriff häufig in Verbindung mit Verhaltensstörungen gebraucht, die auf ein reizarmes (depriviertes) Aufwachsen beruhen.
Klassische Konditionierung:
Die klassische Konditionierung ist eine besondere Form des Lernens.
Die Voraussetzung dafür, dass sie überhaupt stattfinden kann ist, dass eine nicht erlernte, also angeborene Reaktion (unkonditionierte Reaktion) auf einen bestimmten Reiz (unkonditionierter Reiz) schon erfolgt. Ein solches Reiz-Reaktionsmuster ist unterbewusst verankert und kann daher vom Individuum nicht beeinflusst werden. Ohne eine solche vorhandene Koppelung ist klassische Konditionierung nicht möglich.
(Beispiel: Auf den Reiz „Futter“ erfolgt die Reaktion „Speichelfluss“.)
Über die klassische Konditionierung wird dann der bisher neutrale Reiz – also der Reiz, der keine spezifische Reaktion beim Individuum hervorruft mit dem unkonditionierten Reiz gekoppelt, so dass der zuvor neutrale Reiz ausreicht, um die zuvor unkonditionierte Reaktion hervorzurufen.
(Beispiel: Ein Ton ertönt jedes Mal, bevor Futter gereicht wird und die Reaktion „Speichelfluss“ erfolgt. Nach einigen Wiederholungen fließt der Speichel schon beim hören des Tons.)
Der neutrale Reiz wird dann zum konditionierten Reiz, und die unkonditionierte Reaktion wird zur konditionierten Reaktion.
Wichtig dabei ist, dass der neutrale Reiz VOR den unkonditionierten Reiz geschaltet wird, sonst findet keine klassische Konditionierung statt.
Für das Lernen über die klassische Konditionierung ist keine Belohnung oder Strafe nötig. Die Verknüpfung findet ebenfalls im Unterbewusstsein statt und auch sie ist vom Individuum NICHT beeinflussbar.
Auch unangenehme / negative Reaktionen können klassisch konditioniert werden. Es ist zunächst eine 100% ige Zuverlässigkeit im Auftreten des neutralen Reizes vor dem unkonditionierten Reiz nötig, um den erwünschten Lerneffekt zu erreichen.
Sobald diese Zuverlässigkeit abnimmt, also der neue Reiz auftritt, ohne dass der unkonditionierte Reiz folgt, nimmt auch die Wahrscheinlichkeit der Reaktion ab. Klassisch konditionierte Verhaltensweisen unterliegen also einer Löschung.
Über klassische Konditionierung können vor allem Gefühle / Emotionen verknüpft werden. Dies kann im Hundetraining großen Erfolg bringen.
Reizangel:
Angelrute oder ca. 2m langer Stock an deren Ende ein Band mit einem beuteähnlichen Spielzeug (z.B. Fuchsschwanz) befestigt ist. Eine Reizangel wird -wie ich finde leider- oft dazu benutzt, den Hund durch unreflektiertes hinterherhetzen lassen zu ermüden und "auszupowern".
Der eigentliche und sinnvolle Zweck einer Reizangel ist das Trainieren der Impulskontrolle des Hundes - er darf das Beutespielzeug erst nach Aufforderung kurz hetzen, muss aber vorher der Bewegung widerstehen (lernen).